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Gemeinsam gegen Depressionen
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Depressionen haben in den vergangenen Jahren als Ursache für krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit zugenommen, doch noch immer werden sie von Ärzten vergleichsweise wenig diagnostiziert und therapiert.
Auch von der Öffentlichkeit wird das Thema bisweilen missverstanden. Aber wie machen sich Depressionen eigentlich bemerkbar? Hierzu gibt Dr. Uwe Grunewald, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Sächsischen Krankenhaus Rodewisch, Auskunft: "Eine „Depression“ im medizinischen Sinne unterscheidet sich eklatant von einer „normalen“ schlechten Stimmung oder Traurigkeit: Traurige Verstimmungen von Gesunden können als „lebendige“ und „erlebte“ Gefühle – mit der Möglichkeit des Abreagierens und der Erleichterung – erlebt werden. Bei „Depressionen“ im medizinischen Sinne handelt es sich dem gegenüber um Krankheiten von Kopf bis Fuß. Führendes Symptom ist meist ein „Gefühl der Gefühllosigkeit“, d. h. der vollkommenen inneren Leere („wie abgestorben“). Die Symptomatik besteht weitgehend unabhängig von äußeren angenehmen oder belastenden Ereignissen. In Verbindung mit der Gemütsstörung kommt es zu vielerlei weiteren Beeinträchtigungen der Erlebnisfähigkeit, des Antriebs, des Denkens, der unwillkürlichen Körperfunktionen und zu den unterschiedlichsten körperlichen Missempfindungen und Beschwerden. Letztere können das Bild einer depressiven Erkrankung sogar sehr vordergründig überlagern. In jedem Fall führt die Erkrankung an einer Depression zu sehr schwerwiegenden Beeinträchtigungen in Alltagsleben, Beruf, sozialen und familiären Beziehungen. Die gefährlichsten Symptome einer Depression sind Lebensangst und Todessehnsucht, die unerkannt schlimmstenfalls zum Suizid des Betroffenen führen können."
Um besser über die Erkrankung und mögliche Therapien zu informieren, haben sich verschiedene Einrichtungen der Region, u.a. das Sächsische Krankenhaus Rodewisch, das Helios Vogtland-Klinkum Plauen, die Telefonseelsorge, der Sozialpsychiatrische Dienst des Vogtlandkreises und die Paritas zum so genannten "Bündnis gegen Depression" zusammengeschlossen, um die einzelnen Aktivitäten zu bündeln. Damit repräsentieren sie eine der mehr als 60 regionalen Initiativen des "Deutschen Bündnisses gegen Depression", das im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde. Am kommenden Sonnabend findet von 12.00 bis 18.00 Uhr die Auftaktveranstaltung im Best Western Hotel in Plauen statt. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Es stellen sich die Institutionen mit ihren verschiedenen Hilfsangeboten an Infoständen vor. Außerdem finden verschiedene Workshops statt. Nähere Infos finden Sie hier.
mr
04.10.2012