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Kooperation zwischen Suchtberatung der Diakonie und Forensischer Klinik intensiviert
In der vergangenen Woche fand für einige Patienten des Maßregelvollzuges am Sächsischen Krankenhaus Rodewisch eine Informationsveranstaltung der Suchtberatungsstelle Auerbach statt, bei der eine Mitarbeiterin die vielfältigen Angebote bei der Betreuung von Suchtkranken vorstellte.
Bei ungefähr der Hälfte der aktuell 77 Patienten des Maßregelvollzugs am Sächsischen Krankenhaus Rodewisch liegt comorbid eine Suchterkrankung vor. Mit der Aufnahme im Krankenhaus beginnt ein Leben ohne Alkohol und Drogen. Strenge Vorschriften und Lockerungskriterien verhindern den Kauf und den Konsum dieser - seien es legale Drogen wie Alkohol oder illegale wie Haschisch und Crystal Meth. Auftretende Entzugserscheinungen werden behandelt.
Mit fortgeschrittenem Behandlungserfolg werden zunehmende Freiheitsstufen in Form von Lockerungen gewährt, anfangs in Begleitung von Pflegepersonal, später auch als Einzelausgang in die Stadt. Doch so viele Vorteile auch eine zunehmende Lockerung für die Patienten hat, kann doch gerade bei denjenigen, bei denen eine Suchtproblematik besteht, diese wieder in den Vordergrund treten. Dem wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses und der Suchtberatungsstellen entgegenwirken.
Constanze Deymann vom Diakonischen Kompetenzzentrum für Suchtfragen gGmbH stellte die Arbeit der Beratungsstelle Auerbach vor, wie Gespräche ablaufen, welche Selbsthilfegruppen es gibt und wann es sinnvoll ist, Kontakt aufzunehmen. Wichtig sind vor allem das Schaffen von Vertrauen und die Hilfe zur Selbsthilfe.
Sylvia Beyerlein, Chefärztin der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, freut sich über die Kooperation mit der Suchtberatungsstelle: "Die Zusammenarbeit mit Suchtberatungsstellen ist in vielen Bereichen des Krankenhauses schon immer üblich. In der Forensik gab es bisher noch keine so intensive Kooperation. Unsere Nachsorge endet irgendwann, aber die Patienten stehen nicht allein da. Der Termin heute soll ihnen zeigen, dass man auch Kontakt zu Suchtberatungsstellen aufnehmen kann, wenn man aktuell nichts konsumiert, aber fürchtet, einen Rückfall zu erleiden. Sicherlich wird der ein oder andere Patient, der kurz vor der Entlassung steht, Kontakt aufnehmen, um im Zweifelsfall zu wissen, wo er hingehen kann."
mr
29.01.2015