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Neuropsychologin kann organisch bedingte psychische Defizite aufdecken

Parkinsonkranke oder auch Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, sind oft von Änderungen der geistigen Leitungsfähigkeit betroffen. Festzustellen, inwieweit diese Defizite ausgeprägt sind und entsprechende Handlungsempfehlungen abzuleiten, sind wichtige Aufgaben, die klinische Neuropsychologen übernehmen. Die Ausbildung zu einem solchen dauert - ähnlich wie die Facharztausbildung - mehrere Jahre.
Diplom-Psychologin Constanze Meier von der Neurologischen Klinik am Sächsischen Krankenhaus Rodewisch besitzt seit kurzem diese Qualifikation: "Das Tätigkeitsfeld eines Neuropsychologen unterscheidet sich stark von dem eines traditionellen Psychologen. In der Neurologischen Klinik hier bei uns dient die Neuropsychologie in erster Linie der Diagnostik. Wenn wir einen Schlaganfallpatienten auf unserer Station behandeln, dann haben wir in der Regel eine Vermutung, welche Fähigkeiten eingeschränkt sein könnten. Ich überprüfe dann z.B. mittels verschiedenster Tests auf visuelle und akustische Störungen, Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- oder auch Sprach- und Rechenstörungen und gebe daraufhin entsprechende Therapieempfehlungen im Entlassungsbericht an den einweisenden Arzt oder an die weiterbehandelnde Rehabilitationseinrichtung."
Auf den ersten Blick erscheinen viele Betroffene wiederhergestellt, wenn es ihnen körperlich gut geht und sie im Alltagskontakt einen fitten Eindruck hinterlassen. Schaut man jedoch genauer hin, entdeckt man oftmals organisch bedingte psychische Defizite, die eine Alltagsbewältigung erschweren. Der Beruf des Neuropsychologen ist noch recht unbekannt und die Berufsgruppe nur selten in Krankenhäusern vertreten. Chefarzt der Klinik für Neurologie, Dr. Olaf Leschnik, freut sich über die frisch erworbene Zusatzqualifikation seiner Mitarbeiterin: "Eine Neuropsychologin mit im Behandlungsteam zu haben, ist eine große Bereicherung für uns alle. Vor allem aber kommt dies unseren Patienten zugute, denn damit beweisen wir, dass wir nicht nur Wert auf eine physische Rekonvaleszenz, sondern auch auf die geistige legen."
Nähere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP) e.V.: www.gnp.de
mr
01.08.2013