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Vogtlandkreis ist FSME-Risikogebiet

Das Robert-Koch-Institut in Berlin hat am 14. April 2014 den Vogtlandkreis zum Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) deklariert. In einem FSME-Risikogebiet besteht nach Expertenmeinung ein erhöhtes Erkrankungsrisiko, welches vorbeugende Maßnahmen begründet. Dies bedeutet, dass Personen, die in Risikogebieten leben bzw. solche besuchen (Inland) sich vorbeugend impfen lassen sollten. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

Der Vogtlandkreis ist das erste FSME-Risikogebiet in Sachsen. Im Jahr 2013 erkrankten 10 Personen im Freistaat an dieser Erkrankung, 5 davon im Vogtlandkreis. Zwei wurden in unserem Krankenhaus behandelt.

Die FSME ist eine virusbedingte Erkrankung des Nervensystems, die durch die Zecken übertragen wird. Entgegen einer manchmal noch geäußerten Meinung gibt es Zecken nicht nur im Wald, sondern das Vorkommen ist ubiquitär. Das bedeutet, dass überall, u.a. auch in Gärten oder Parks Zecken existieren. Nach dem Befall durch eine infizierte Zecke erfolgt die Erregerübertragung innerhalb der ersten Stunden. Es schließt sich ein zweigipfliger Krankheitsverlauf an. Die 1. Phase (Prodromalphase) äußert sich in einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und hohem Fieber. Eventuell treten auch Bauchschmerzen auf. In einer 2. Phase treten neurologische Krankheitszeichen einer Rückenmarksentzündung (Myelitis), Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Meningoenzephalitis (mit Hirnentzündung) auf. Die Erkennung einer FSME erfolgt in der Kombination von typisch klinischer Symptomatik und entzündlichen Veränderungen im Blut und im Liquor sowie dem Nachweis von FSME-spezifischen Antikörpern (Typ IgG und IgM). Behandelt werden können lediglich die einzelnen Symptome, gegen das FSME-Virus selbst gibt es keine Behandlungsmöglichkeit. Vorbeugen kann man neben allgemeinen Maßnahmen zur Zeckenabwehr durch eine FSME-Schutzimpfung.

Dr. med. Olaf Leschnik
Chefarzt Klinik für Neurologie


Bildquelle: Dieter Schütz/pixelio.de

15.04.2014

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