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Vorbehalte abbauen - Rodewischer Stadträte in der Forensischen Klinik
Nachdem bereits die Rodewischer Bürgermeisterin Kerstin Schöniger vor einigen Wochen ein positives Resümee von den Unterbringungs- und Behandlungsbedingungen der Patienten der Forensischen Klinik am Sächsischen Krankenhaus Rodewisch ziehen konnte (siehe Meldung vom 21.02.13) , öffnete gestern der Maßregelvollzug seine Türen für die Rodewischer Stadträte und Ortsvorsteher der Region.
"Wir freuen uns, dass doch einige unserer Einladung gefolgt sind. Leider ist der Maßregelvollzug für die Öffentlichkeit oft nur interessant, wenn wir eine Entweichung haben. Kaum jemand weiß, was wir hier "hinter der Mauer" machen und so entstehen unbegründete Ängste. Der Besuch der Stadträte ist ein wichtiger Schritt, Vorbehalte gegenüber der Forensischen Klinik abzubauen", so Chefärztin Sylvia Beyerlein.
Wer wird behandelt, warum sind die Patienten hier und wann werden sie entlassen? - Das waren Fragen, die in der Runde diskutiert wurden. Pflegebereichsleiter Ingo Gaworek und Chefärztin Beyerlein machten deutlich, dass es keine 100-prozentige Sicherheit geben kann. "Unsere individuellen und jahrelangen Therapien führen jedoch dazu, dass jemand - falls er entlassen wird - ein geringes Rückfallrisiko hat. In einer JVA liegt das Rückfallrisiko deutlich höher." Den Maßregelvollzug endgültig verlassen kann nur jemand, der als geheilt gilt und bei dem keine weitere Gefährlichkeit besteht. Dies zu beurteilen ist die schwierige Aufgabe des Teams der Klinik, von externen Gutachtern und Richtern.
Der gestrige Termin hat auf jeden Fall beigetragen, Brücken zu bauen, meint Verwaltungsdirektor Lothar Bischof. "Auch wenn der Maßregelvollzug immer mit einem negativen Image zu kämpfen haben wird, sind wir doch zuversichtlich, dass wir durch solche Veranstaltungen Vorurteile beseitigen können."
mr
09.04.2013