Die Geschichte ab dem Jahr 2000
Die Geschichte des SKH Rodewisch ab dem Jahr 2000
Am 19. April 2000 wurde in der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie Bad Reiboldsgrün eine neue Station des Maßregelvollzuges zur Behandlung psychisch schwer gestörter und kranker jugendlicher Straftäter sowie zur Diagnostik und Therapie unter geschlossenen Bedingungen mit 10 Betten geschaffen. Auch dieses vollzog sich unter teilweiser kritischer Beachtung in der Öffentlichkeit.
Im Dezember 2001 wurde eine Kinder- und Jugendpsychiatrische Tagesklinik in Plauen mit 10 Plätzen eröffnet. Mit einem Gesamtfinanzierungsaufwand von 1,8 Mio. DM entstand eine Einrichtung, deren Anliegen es ist, die familien- und wohnortnahe kinder- und jugend- psychiatrische Versorgung für die Stadt Plauen und den Vogtlandkreis zu verbessern.
Im April 2002 beging der Suchtfachbereich am SKH Rodewisch sein 10-jähriges Bestehen. Seit 1992 erfolgt eine geschlechtergemischte Behandlung für Suchtkranke in der Form der psychotherapeutischen Intervention unter klinischen Routinebedingungen als eine integrierte Entgiftungs- und Motivationsbehandlung. Diese Art niedrigschwelligen Therapieangebotes im Sinne eines qualifizierten Entzuges hat sich als sinnvoll und effektiv erwiesen.
Ein besonderer Höhepunkt in der Geschichte des SKH Rodewisch konnte am 10. April 2003 begangen werden. An diesem Tag wurde mit einem Wisenschaftlichen Symposium "40 Jahre Rodewischer Thesen" die wegweisende Bedeutung der "Rodewischer Thesen" gewürdigt. Die AG "Öffentlichkeitsarbeit" der Krankenhausleitung erstellte zu diesem Anlass eine Broschüre zur Entwicklung der psychiatrischen Rehabilitation am Beispiel der Rodewischer Thesen. In seinem Vortrag zum Symposium umriss der Ärztliche Leiter, Herr Dr. Baron, den Wandel des Psychiatrischen Fachkrankenhauses Rodewisch in Verwirklichung der Rodewischer Thesen und der Psychiatriereform in Sachsen. Zusammenfassend stellte Herr Dr. Baron fest, dass "heute" eine durchaus positive Bilanz um die weitere Verbesserung der psychiatrischen Versorgung gezogen werden kann. Der eingeschlagene Weg mit den Rodewischer Thesen ist fortzusetzen, wobei aufmerksam auf das Risiko von Qualitätseinbußen zu achten ist, die sich aus drohender ärztlicher Unterversorgung, zunehmender Bürokratie und knapper werdenden finanziellen Ressourcen ergeben könnten.
Ein "Traum" ging am 13. Oktober 2003 in Erfüllung. Es fand die Einweihung des "Jahrhundertbaus" Haus B1 Neurologie mit Physiotherapie statt; (Grundsteinlegung 28.11.2001, Richtfest 18.06.2002). Der Freistaat Sachsen investierte in den Bau rund 6,0 Mio. €. Der Neubau entstand an der Stelle des Ende 2000 bis Anfang 2001 abgerissenen maroden Küchen- und Wirtschaftsgebäudes. Den Schlüssel für das neue Haus übergab in Beisein zahlreicher Gäste die Staatsministerin für Soziales Frau Helma Orosz. Die Rodewischer Einrichtung hat nunmehr alle Voraussetzungen, mit höchster Qualität die neurologische Versorgung der Patienten in enger Kooperation mit anderen Krankenhäusern zu gestalten. Der Klinik stehen ein Intensivbereich, eine Stroke-Unit und modernste Medizintechnik, wie unter anderem ein CT oder MRT, zur Verfügung.
Am 20. November 2003 fand die Einweihung des rekonstruierten Hauses B6 statt. Das Haus steht für die Patienten der ehemaligen Station A 20 zur Verfügung. Es werden hier alkohol- und medikamentenabhängige Patienten sowie illegal Drogenabhängige ab dem 18. Lebensjahr im Rahmen der Akutbehandlung der Sucht aufgenommen. In das Haus wurden ca. 2,2 Mio. € investiert. Es stellt ein Haus mit modernster Technik und Ausstattung dar; Funktionsbereiche und Therapieräume gehalten in den dezenten Farben blau und grau, der Wohnbereich der Patienten mit der Grundfarbe gelb. Dieses harmonische ineinander Übergehen bringt eine ruhige sachliche Atmosphäre mit sich.
Im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten aus Politik und des Fachgebietes, der Presse und geladener Mitarbeiter erfolgte durch die Sächsische Staatministerin, Frau Helma Orosz, die Einweihung des Neu- und Erweiterungsbaues A11/A12 der Forensischen Klinik am 07.04.04. Mit der Eröffnung dieses Neu- und Erweiterungsbaues der Forensischen Klinik am SKH Rodewisch wurde eine sehr erfolgreiche Periode des Aufbaues der Forensischen Psychiatrie im Regierungsbezirk Chemnitz vollendet. Die mit der politischen Wende verbundene Aufgabe der Schaffung eines so genannten Maßregelvollzuges begann in Rodewisch mit kleinen und provisorischen Schritten ab 1993. Zunächst standen nur einige Plätze auf einer wenig gesicherten Pflegestation zur Verfügung. Die weiteren wichtigen Etappen zum Aufbau einer modernen Forensischen Psychiatrie waren die Eröffnung des Hauses A15 im Mai 1996 und der Umbau der Stationen A16 I und II in den Jahren 1999 bis 2001. Mit der Inbetriebnahme der Häuser A11/12 steigt die Bettenkapazität auf 72. Mit diesem Neu- und Erweiterungsbau wurden deutlich verbesserte Unterbringungsbedingungen für die Patienten geschaffen. Für die Therapie stehen freundliche und optimal ausgestattete Räume zur Verfügung. Der gleichzeitig mit erfolgte Umbau der ehemaligen Kirche A6 zu einer modernen Sporthalle bietet Möglichkeiten der sportlichen Entfaltung.
Den vorläufigen Abschluss der umfangreichen Bautätigkeiten im SKH Rodewisch bildete die feierliche Übergabe und Einweihung der sanierten und erweiterten Gebäude B8 und B8a der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am 23.09.04. Mit dieser Übergabe schloss sich ein Kreis, der etwa 1954 mit der Umgestaltung einer "Pflegeabteilung für bildungsunfähige Schwachsinnige" in eine kinderpsychiatrische Beobachtungs- und Behandlungsstation nur 200m vom jetzigen Standort in Rodewisch begann. In der Zeit von 1966 bis 2004 war die Kinder- und Jugendpsychiatrie im Raum Bad Reiboldsgrün angesiedelt. Neben den 3 Stationen des Hauses B8a gehören zur kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik noch die Sozialtherapie- und Drogenstation A20 und die jugendforensische Station A15. Der Chefarzt der Klinik, Herr Dr. Christoph Anstock, verband in seiner Festrede die Hoffnung , dass aus den neuen Bedingungen eine kindgemäße, entwicklungsfördernde, therapeutische Atmosphäre entstehen möge. So soll das neue Haus im eigentlichen Sinne des Wortes ein Haus für die Kinder- und Jugendpsychiatrie werden.
Am 04. April 2005 wurde im Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH die kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik an das Sächsische Krankenhaus Rodewisch übergeben.Damit sind die zum Einzugsbereich der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Rodewisch auch gehörenden Landkreise Aue-Schwarzenberg und Annaberg mit einer kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik vervollständigt.
Seit 2021 verfügt das Krankenhaus zudem noch über eine erwachsenenpsychiatrische Tagesklinik in Werdau.
Für das Frühjahr 2023 ist eine Übergabe eines Neubaus - Gebäude B22 - geplant, in das zwei psychiatrische Stationen einziehen werden.