Borreliose
Die Borreliose ist eine entzündliche Erkrankung des Körpers. Sie entsteht durch die Infektion mit Bakterien (Borrelia burgdorferi) über den Stich einer Zecke (Holzbock). Selten kann die Infektion auch durch Insekten erfolgen.
Die Übertragung der Bakterien erfolgt erst viele Stunden nach Beginn des Zeckenstiches (16 bis 24 Stunden), nicht jede Zecke ist mit Bakterien infiziert und nur jeder zweite Betroffene bemerkt den Zeckenstich.
Zu Beginn der Erkrankung (Stadium I) tritt eine Wanderröte (Erythema migrans) im Bereich des Zeckenstiches auf. Dabei handelt es sich um eine gleichmäßige Rötung der Haut mit einem scharf abgrenzbaren Rand. Begleitend können Muskelschmerzen, eine erhöhte Körpertemperatur sowie Nachtschweiß auftreten. Bei Fortschreiten der Erkrankung (Stadium II) können (große) Gelenke, das Herz, aber auch das Nervensystem (Neuroborreliose) betroffen sein.
Die Neuroborreliose zeichnet sich durch Nervenschmerzen, Lähmungen, Kopf- und Nackenschmerzen oder auch durch Sprech- und Sprachstörungen, Störungen der Geschicklichkeit, psychische Veränderungen, Konzentrations-, Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen aus. Bei zahlreichen Patienten tritt nur ein einziges der genannten Beschwerden auf.
Sofern die Borreliose länger besteht (über 6 Monate), wird sie als chronisch bezeichnet (Stadium III).
Diagnose und Therapie
Die Erkennung einer Borreliose und Neuroborreliose ist nicht ganz einfach. Zuerst müssen vom Arzt die typischen Beschwerden erfragt werden. Anschließend muss eine körperliche, insbesondere neurologische Untersuchung erfolgen.
Hilfreich können Blutuntersuchungen sein: Hier findet man Zeichen einer Abwehrreaktion des Körpers gegen die Bakterien (sogenannte Antikörper). Sie zeigen jedoch nicht unbedingt eine Erkrankung an, sondern lediglich, dass ein Kontakt des Körpers mit den Bakterien stattgefunden hat. Die im Blut nachweisbaren Antikörper kann man in mindestens zwei Fraktionen aufteilen: Es gibt IgG- und IgM-Antikörper. IgM-Antikörper sprechen für eine frische Infektion, IgG-Antikörper für eine zurückliegende.
Eine Neuroborreliose (d.h. eine Infektion des Nervensystems mit Borrelien) kann durch eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor cerebrospinalis) erkannt werden. Die dazu nötige Nervenwasserentnahme ist heutzutage schnell und komplikationsarm durchführbar. Mit dem Nervenwasser kann eine Neuroborreliose auch von anderen Entzündungen des Nervensystems abgegrenzt werden.
Warum zu uns?
Die Erkrankung wird seit sehr vielen Jahren in der Neurologischen Fachklinik Rodewisch behandelt. Die Mitarbeiter (speziell die Ärzte) haben große Erfahrung in der Therapie der Neuroborreliose und insbesondere auch in der Abgrenzung zu borrelioseähnlichen Erkrankungen.
Sämtliche für die Krankheitserkennung notwendigen Untersuchungen erfolgen innerhalb der Klinik. In einem spezialisierten und zertifizierten Liquorlabor am Krankenhaus kann sehr rasch die Nervenwasseranalyse durchgeführt werden.
Sofern eine Therapie nicht ambulant möglich ist, werden sämtliche Behandlungsmöglichkeiten in der Neurologischen Klinik angeboten. In jedem Fall ist vor einem stationären Aufenthalt ein vorstationärer Termin wahrzunehmen, bei dem wir Ihnen gern nähere Informationen zum Behandlungsablauf geben.
Die Erfolgsquote der Behandlung der letzten Jahre lag weit über 90%.
Wohin?
Für eine Aufnahme in unserer Neurologischen Klinik benötigen Sie einen Einweisungsschein Ihres Haus- oder Facharztes. Eine Terminvereinbarung übernimmt in der Regel Ihr einweisender Arzt. Im Vorfeld des stationären Termins ist ein vorstationäres Gespräch nötig. Die Ansprechpartnerin in unserem Haus dafür ist:
Frau Franziska Wolf
Sekretariat Neurologische Klinik
Tel.: 03744/366-8382
Fax; 03744/366-8391
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